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Leseprobe  Kapitel  I-03

 

Der Anfang: Auch Gott hatte eine “Mutter“     

WELTSCHÖPFUNGSLIED
Aus dem Rigveda (Auszug)

Nicht Etwas war, nicht Nichts.

Kein Luftraum war,

nicht wölbte sich des Himmels Dach.

Nicht war ein Unterschied von Tag und Nacht.

Was war dort unten, was war oben?

Was war das unergründlich tiefe Wasser?

In wessen Obhut war verborgen,

was in Bewegung sich befand?

Nicht Tod war, noch Unsterblichkeit.

Ein Nichts im Nichts versteckt das einzig Eine,

atmet es atemlos in der Unendlichkeit.

Als zuerst Dunkelheit in Dunkelheit verborgen,

war alles eine unkenntliche Flut.

Das Eine, außer dem kein Anderes war,

gebar sich aus der konzentrierten Glut.

Wer weiß, wer mag es hier verkünden,

woher die Schöpfung kam, wo sie geboren?

Die Götter sind diesseits von ihr entsprungen.

Wer sagt es also, wo sie hergekommen?

Der sie gemacht hat – oder nicht gemacht,

der auf sie schaut aus höchstem Himmelslicht,

der ihr Bewusstsein ist kennt ihren Ursprung –

oder kennt selbst er ihn nicht?
 

Das Johannes-Evangelium beginnt mit der Feststellung: "Im Anfang war das Wort..". Fernöstliche Quellen hingegen, wie etwa die "Stanzen des Dzyan", die zu den ältesten Überlieferungen der Menschheit gehören und den Grundstock von Frau Blavatskys bahnbrechendem Werk "Die Geheimlehre" bilden behaupten, dass es überhaupt keinen Anfang (und kein Ende) gebe. Es ist nur von unvorstellbar langen kosmischen Zyklen die Rede, in denen Universen entstehen und sich wieder auflösen. Schon in diesen uralten indo-tibetischen Texten wird die Gesetzmäßigkeit beschrieben, dass alles Sein einem gigantischen Rhythmus unterliegt, der vom Werden über das Bestehen zum Vergehen führt. Auch gab es "damals" scheinbar noch keine Zeit, was zeitbezogene Begriffe wie Anfang oder Ende dann gleichfalls ad absurdum führt.

Selbstverständlich stimmen beide Aussagen. Um aber den Widerspruch aufzuklären, müssen wir uns darüber klar werden, dass es zwei kosmische "Weltordnungen" gibt, zwischen denen zu unterscheiden ist. Den ersten übergeordneten Bereich können wir das unvergängliche metaphysische Lichtreich Gottes nennen. Hier wechseln in einem ewigen Rhythmus, ohne Anfang, ohne Ende, zwei polare Zustandsphasen vom aktiven Sein zum passiven Nichtsein und umgekehrt. Mit dem geheimnisvollen "Wort" wird vom "Urschöpfer" jeweils die neue Aktivitätsphase innerhalb des ewigen Zyklus eingeleitet. Wie dieses magische Wort lautet, wird im folgenden Kapitel dargelegt..

Die zweite große kosmische Weltordnung ist der Bereich der materiellen Natur, hier auch Multiversum genannt, in dem unzählige physikalische Universen existieren (Abb.3). Ursprünglich aus dem Lichtreich hervorgegangen, herrschen in diesem Bereich jedoch grundlegend andere Zustände und Gesetzmäßigkeiten, von denen einige als Naturgesetze bekannt sind. Auch das Multiversum ist unvergänglich, nicht jedoch die einzelnen physikalischen Universen. Sie unterliegen zeitlich genau festgelegten Großzyklen, die ihr inneres und äußeres Dasein ("Schicksal") bestimmen.

Was aber war nun am oder im Anfang? "Nicht Etwas war, nicht Nichts"! So kündet es das Weltschöpfungslied aus dem Rigveda, der ebenfalls zu den ältesten heiligen Schriften Indiens zählt, der als geheimes Lehrmaterial der vedischen Priesterkaste galt, und damit vielleicht eine der höchsten Möglichkeiten darstellt, das Unbeschreibbare in Worte zu kleiden. Hier wird im ersten Absatz sehr deutlich ein transzendenter, nicht-dualer Bereich oder Zustand beschrieben. Die Aussagen des Jahrtausendealten Weltschöpfungsliedes beziehen sich meines Erachtens, ebenso wie das Johannes-Zitat, nicht auf die Entstehung der materiellen Universen, sondern auf die Schöpfungszyklen des Lichtreiches! Sie sollen als Grundlage für das hier Gesagte dienen.

Nicht Etwas war, nicht Nichts, nur "das Eine" existiert und "atmet atemlos" in sich selbst. Was aber ist das Eine, wo kommt es her und wo hält es sich auf? Bevor ich auf diese Fragen weiter eingehe, möchte ich zunächst die provokante Behauptung aufstellen, dass auch "Gott", "das Eine", eine "Mutter" hat! Und hier ist nicht Maria gemeint, die "Mutter-Gottes" der katholischen Kirche. Hier handelt es sich um die ...

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