Der Anfang: Auch Gott hatte eine “Mutter“
WELTSCHÖPFUNGSLIED
Aus dem Rigveda (Auszug)
Nicht Etwas war, nicht Nichts.
Kein Luftraum war,
nicht wölbte sich des Himmels Dach.
Nicht war ein Unterschied von Tag und Nacht.
Was war dort unten, was war oben?
Was war das unergründlich tiefe Wasser?
In wessen Obhut war verborgen,
was in Bewegung sich befand?
Nicht Tod war, noch Unsterblichkeit.
Ein Nichts im Nichts versteckt das einzig Eine,
atmet es atemlos in der Unendlichkeit.
Als zuerst Dunkelheit in Dunkelheit verborgen,
war alles eine unkenntliche Flut.
Das Eine, außer dem kein Anderes war,
gebar sich aus der konzentrierten Glut.
Wer weiß, wer mag es hier verkünden,
woher die Schöpfung kam, wo sie geboren?
Die Götter sind diesseits von ihr entsprungen.
Wer sagt es also, wo sie hergekommen?
Der sie gemacht hat – oder nicht gemacht,
der auf sie schaut aus höchstem Himmelslicht,
der ihr Bewusstsein ist kennt ihren Ursprung –
oder kennt selbst er ihn nicht?
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